Die häufigsten Erkrankungen der Wirbelsäule

Osteoporose

Reduzierung von Kalk (Knochenabbau) ist im Alter ein natürlicher Prozess. Knochen werden poröser, es können Wirbelbrüche entstehen. Ursache kann auch durch eine vorangegangene Krankheit bzw. durch Medikamente sein. Therapie: Gezielter Muskelaufbau zur Knochenstabilisation. Vitamin D und Kalzium können das Fortschreiten aufhalten.

Skoliose

Seitliche Krümmung der Wirbelsäule und einzelne Torsion von Wirbelkörpern Ursache können Muskelschwund oder angeborene deformierte Wirbel sein. Kinder und Jugendliche sind bevorzugt davon betroffen. Therapie: In der Anfangsphase Physiotherapie (nach Schroth). Bei stärkerer Krümmung trägt der Patient in der Wachstumsphase ein Korsett, zur Vermeidung einer OP.

Lumboischalgie (Hexenschuss)

Wirbelsäulenverengung durch Bandscheibenvorfall oder knöcherne Enge (Stenose) des Wirbelkanals bzw. Abnutzung der Bandscheibe. Die Nervenwurzel wird eingeengt und gequetscht mit ausstrahlendem Schmerz meist in ein Bein. Ursachen können ruckartige Bewegung oder falsche, erhöhte Belastung sein. Dies ist eine Folge zu schwacher stabilisierender Muskulatur. Therapie: Die Manuelle Therapie besteht aus Mobilisierung, Dehnung, Justierung und Muskelkräftigung.

Bandscheibenvorfall (BSV)

Ursache können Fehlbelastungen über einen längeren Zeitraum sein: einseitige Belastung, nicht rückengerechtes Heben von Gegenständen, ruckartige Bewegungen, Übergewicht und andere Faktoren. Die Bandscheibe befindet sich zwischen zwei Wirbelkörpern. Sie besteht aus einem Faserring und einem Gallertkern. Erhöht sich der Druck (Fehlbelastung) auf die Bandscheibe stetig, verlagert sich der der Kern und der Faserring zerreißt. Der Kern drückt auf den Nerv und als Folge: Schmerz und Bewegungseinschränkung. Bei einer Vorwölbung des Kernes (Protusion), der Faserring ist noch nicht zerrissen, drückt dieser auf dem Nerv und als Folge Schmerz und ggf. Bewegungseinschränkung. Durch gezielte Physiotherapie kann er sich wieder zentrieren. Therapie: Schmerzstillende Mittel und Physiotherapie Bleibt das ohne Wirkung, wird das Schmerzmittel an die Nervenwurzel gespritzt. Letzte Option ist eine OP.

Der anatomische Aufbau einer Bandscheibe (BS)

Die Bandscheibe besteht aus zwiebelschalartig angeordneten Knorpelschichten (Faserring) und einem Gallertkern. Ihr Hauptinhaltsstoff besteht zu ca. 80 % aus Wasser. Somit kann die BS Wasser in der Entlastungsphase binden und aufquellen. Dadurch werden die benachbarten Wirbel „auf Abstand“ gehalten. Es bleibt genügend Platz für die Nervenäste mit ihren Nervenwurzeln und die Wirbelsäule bleibt flexibel. Der Gallertkern fängt den axialen Druck auf und federt ihn über den Faserring ab. Daraus ergibt sich eine stoßdämpfende Funktion, die einer Pufferung. Die BS besitzt keine Blutgefäße, wie alle anderen Organe und Muskeln des Körpers. Zu ihrer Ernährung gibt sie bei Druckerhöhung (= Belastungsphase) Wasser ab und bei Druck- Erniedrigung (= Entlastungsphase) saugt sie sich wieder voll, die sogenannte Sogwirkung entsteht. Es muss ein Wechsel erfolgen, sonst bleibt die Ernährung aus und die BS baut sich schneller ab. Die BS lebt von der Bewegung – problematisch insbesondere bei statischen, einseitigen Belastungen im Alltags- und Berufsleben. Verstärken sich die statisch-einseitigen Bewegungsabläufe und Belastungen kontinuierlich, führt dies zu einer Überbelastung des Faserringes und der axiale Druck auf den Gallertkern ist nicht mehr gegeben. Folglich wird der Faserring porös und der Gallertkern kann austreten. Hierbei spricht man von einem Bandscheibenvorfall (= Bandscheibenprolaps). Bild links Copyright: Uwe Gille, Scuba-limp - Eigenes Werk CC BY-SA 3.0

Täglich den Rücken stärken mit folgenden 3 Übungen

Stärkt Rücken und Gesäß

Rückenlage, die Beine sind angestellt, die Arme liegen neben dem Körper, die Handflächen zeigen zum Boden. Zunächst das Becken in Richtung Rumpf kippen und das Becken anheben. Jetzt wird Wirbel für Wirbel aufgerollt. Die Kraft kommt aus dem Gesäß. Es entsteht eine Knie-Schulterlinie. 15 Sekunden halten. Danach Wirbel für Wirbel (wie eine Perlenkette) abrollen, bis das Becken wieder auf dem Boden liegt. 5-8 Wiederholungen.

Dehnt die Wirbelsäule

Vierfüßlerstand: Hände stehen unter den Schultergelenken, Knie unter den Hüftgelenken. Wirbel für Wirbel in einen Rundrücken (Katzenbuckel) rollen, Kinn zum Brustbein ziehen. Position halten. Dabei tief ein- und ausatmen. Danach in ein leichtes Hohlkreuz (Pferderücken) gehen, dabei das Brustbein nach unten drücken, den Kopf leicht in den Nacken nehmen. Position kurz halten. 10 Wiederholungen.

Kräftigt den unteren Rücken

Ausgangsstellung ist der Vierfüßlerstand. Jetzt das rechte Bein und den linken Arm ausstrecken. Beide Hüftgelenke sind in einer Höhe. Zur Vermeidung eines Holkreuzes ist die Bauchmuskulatur angespannt. Der Blick ist zum Boden gerichtet. 15 Sekunden halten. Danach Seitenwechsel. 5 Wiederholungen.